Mit der DiD in den Dexit

Zeitreise-Bericht einer 10. Klasse des Beruflichen Schulzentrums Grimma vom 17. bis 18. April 2019

Wir schreiben das Jahr 2040

Im Jahre 2029 wird nach den vorgezogenen Bundestagswahlen aufgrund erschütternder Terroranschläge die Partei „Deutschland ist Deutschland“ (DiD) stärkste Kraft und erhält die absolute Mehrheit.

Mit Wahllosungen, wie z.B. „Asylanten = Terror“, „Nein zur Diktatur aus Brüssel“, „Zurück zur D-Mark“ (die Deutsche Mark war bis zum Jahr 2002 Währung in Deutschland und wurde dann vom Euro abgelöst), konnte sie die meisten Stimmen der Bürger für sich gewinnen und drängt nun zum angekündigten Austritt aus der Europäischen Union. 

2030 ist es dann nach kurzen und gescheiterten Verhandlungen so weit: der „harte Dexit“ wird vollzogen (angelehnt an den „Brexit“, dem Austritt Großbritanniens aus der EU; „hart“ meint ohne Abkommen). Kurz darauf wird die D-Mark wieder eingeführt, Zölle werden erhoben, um die eigene Wirtschaft zu stärken, und an den Grenzen werden wieder umfangreiche Kontrollen von Bürgern und Waren eingeführt. 

Die Folgen des Dexits erweisen sich für die Bürger als unerwartet dramatisch. Der Export – Deutschlands bisheriges Steckenpferd – bricht radikal zusammen, eine Inflation, ausgelöst durch die Einführung der D-Mark und nachfolgende Börsenturbulenzen, schmälert das Kapital der Unternehmen sowie die Vermögen und Einkommen der Bürger. An den neuen Grenzen bilden sich endlose Warteschlangen, der Tourismus bricht ein, der Fachkräftemangel legt den Arbeitsmarkt lahm. 

Nachdem die DiD noch längere Zeit ihre Wähler besänftigen und Ängste vor noch schlimmeren Zeiten schüren konnte, wandelt sich die Stimmung in der Bevölkerung. Es gründen sich neue Parteien, den größten Zulauf hat die Partei „Menschen-Rettungsplan“ (MRP). Sie wirbt mit dem baldigen Wiedereintritt in die EU. Der Ausgang der im Januar 2041 anstehenden Wahlen scheint mehr denn je ungewiss: Kann es die DiD noch einmal schaffen, die Wähler von einem vermeintlich souveränen, aber isolierten Deutschland zu überzeugen? Wird die MRP mit ihrer pro-europäischen Agenda die Bevölkerung für sich gewinnen?